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Donnerstag, 03.02.2011

Alle Arbeiten sind endlich (halbwegs) erledigt (oder vertagt: Motor)! Wir wollen uns 10 Tage Zeit nehmen für den Nordwesten Argentiniens und unsere Routenplanung ist grob fertig. Wir haben uns auf ein Busticket (die preiswerteste Variante) geeinigt und kaufen die Tickets nach Salta in San Isidro im Reisebüro, froh nicht erst nach B.A. zu müssen. Fahrzeit 20h 55min mit klappbarer Rückenlehne.
Am Dienstag waren wir mal wieder bei Hector und haben mit Sole, seiner Tochter, unsere Planung für einen kurzen Landausflug begonnen. Sole ist gerade aus Salta zurück gekommen und präsentierte uns Stadtpläne, Routenvorschläge, Sehenswürdigkeiten und preiswerte Unterkünfte.
Wer versorgt in der Zwischenzeit den Kater? Optimistisch denken wir an Pablo und seine Familie, aber die sind unterwegs. Vielleicht weiß der Tierarzt was? Leider auch nicht und das Angebot den Kater im Käfig zu behalten, wollen wir Ron nicht zumuten. Was nun? Fragen wir Claudio oder Fernando, ob sie jeden Tag aufs Boot kommen können zum füttern? Aber von den Beiden ist gerade auch keiner zu sehen. Vertagen wir das Problem eben auf morgen und freuen uns jetzt erst mal über die Tickets!

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Freitag, 04.02.2011

Nach dem Frühstück schaut Tom noch mal nach den Mails und siehe da, die MIRA schreibt! Sie sind in Buenos Aires angekommen und liegen im Yachtclub Argentino, der uns nicht haben wollte. Sofort werden sie als potenielle Catsitter ins Auge gefasst und kontaktiert. Die überfallartig Anfrage wird erst mal mit einen "äh, weiß nicht, ja, nein, warte mal..." beantwortet und ich habe ein schlechtes Gewissen die Beiden so zu überfahren. Als brave Pateneltern und gute Freunde sagen sie aber zu und schon wenig später haben wir Ron und seine Sachen gepackt und sind unterwegs nach Buenos Aires.
Vollbepackt und dankbar kommen wir bei Marion und Rene an und werden sogar mit Kuchen empfangen. Soo übel nehmen sie uns das ganze also nicht. Ron wird ausgepackt und erkundet Boot und Umgebung, während wir uns der Wiedersehensfreude hingeben und tratschen. Der Yachtclub liegt sehr ruhig am Rande des Naturschutzgebietes und man ist in wenigen Minuten direkt im Zentrum der Stadt. Echt schön hier.
Wie immer finden wir kein Ende und beschließen noch zusammen essen zu gehen. Wir finden ein indisches Restaurant, dann gehts endgültig nach Hause - ohne einen letzten Blick auf Ron.

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Sonntag, 06.02.2011

Durchgefroren und ein wenig steif krabbeln wir aus dem Bus: angekommen in Salta, la Linda (die Schöne). Gut das Marion uns noch den Tipp mit warm anziehen und Schal einstecken gegeben hat. Wir sind Klimaanlagen nicht mehr gewöhnt. Seit Mitternacht regnete es, neue Flußläufe bahnen sich an den Straßenrändern und uns fiel ein das wir die Regenjacken vergessen haben.
Noch im Busterminal bekommen wir einen Stadtplan und (vermutlich aufgrund meines schlechten spanischs) eine Hostelguide in englisch. Es ist gerade mal Mittagszeit, wir schultern die Rucksäcke und suchen uns ein Bett. Mit einer Liste der Touristinfo in der Hand ist das ganz einfach, schon das zweite Hostel im Zentrum hat Platz im 4-Bett-Zimmer mit Bad. 50 Pesos p.P incl. Frühstück.
Dann mutiere ich zum Touristenführer und treibe Tom ins MAAM, das Museum mit den 500 Jahre alten Kindermumien. Das ganze Haus ist eiskalt klimatisiert (angeblich 18°). Aber warum solls uns besser gehen als "Maiden", dem ca. 15jährigem tiefgefrorenen Mädchen, dass man hier anschauen kann. Ihr Gesicht ist mit roter Farbe geschmückt auf ihren Lippen fand man Coca-Blätterreste, ihr Haar ist zu feinen Zöpfen gedreht. "La Doncella" wird hier als eine der Sonnenjungfrauen und damit heiligen Mädchen bezeichnet. Sie ist eine der 3 Inka-Mumien vom Gipfel des Vulkans Llullaillaco, die anderen sind ein etwa 7 Jahre alter Junge, der in einen roten Mantel gehüllt ist und ein 6jähriges Mädchen, die im Schneidersitz, das Gesicht nach Südwesten gerichtet aufgefunden wurde. Dafür, das diese Kinder aus hochrangigen, adligen Familien kamen, spricht die eingedellte Stirn. Der Schädelknochen ist nicht gebrochen, sondern wurde von frühester Jugend an verformt. Es ist wechselnd immer eine Mumie ausgestellt und von den anderen Beiden sind gute, detaillierte Fotografien und Beschreibungen zu sehen. Sie werden im Keller des Museums bei -20°C aufbewahrt. Fotografieren war nicht gestattet, aber wer Interesse hat wird im Internet fündig. Ansonsten hat das Museum nicht viel zu bieten: alles dreht sich um diese 3 Mumien und ihre Grabbeilagen. Die Beschriftungen sind in spanisch und der englischsprachige Führer enthält nur eine Auswahl aller Details.
Draußen empfängt uns Sonne und Wärme und das quirlige, touristische Salta. Der Plaza ist wunderbar grün, die angrenzende Kathedrale rosa mit einer schimmernden Turmkuppel und gegenüber der weiß getünchte Cabildo, ein schönes Gebäude mit Torbögen, Balkonen und Innenhöfen. Wir sind auf der Suche nach leckeren Empanadas und gehen gesättigt und müde früh zu Bett.

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Montag, 07.02.2011

Heute morgen war fliegender Wechsel unserer Mitbewohner. Tom stand noch im Bad, da zieht Vanessa ein. Nach einem höflichen "hola! Que tal. were are you from?" (Hallo! Wie gehts. Woher bist du?) reden wir auf deutsch weiter. Vanessa hat hier ein Semester studiert und bereist nun das Land für 2 Monate, will morgen weiter nach Chile. Ihr spanisch ist natürlich perfekt. Hilfreich kreuzt sie gleich noch ein paar Hosteladressen in Pumamarca und Tilcara an.
Stadtbesichtigung, zweiter Teil: Die Kathedrale strahlt im inneren mit der Sonne um die Wette. Kaum ein Platz ist nicht verziert und doch fühlen wir uns nicht erschlagen. Hier sind es Bildnisse, Malereien, nicht Gold in Hülle und Fülle, die beeindrucken.

Die Casa Uriburu finden wir nicht und es geht weiter am Convento de San Bernardo vorbei zum Aufstieg auf den Cerro Bernardo. Am Fuße des Berges ist noch ein monumetales Denkmal für den allgegenwärtigen lokalen Helden General Martin Miguel de Güemes. Über 1070 Stufen geht es zu einer Aussicht über das Plateau von Salta. Unterwegs sehen wir eine riesige, wollige Spinne. Tom macht zwar ein Foto, aber meine Hand als Größenvergleich bekommt er nicht! Oben angekommen sind wir erstaunt über die schön gestaltete Anlage. Überall Wasserspiele, Ruhebänke unter Bäumen, Gedenktafeln und natürlich das obligate Fernrohr. Die Stadt sieht von hier oben viel größer aus, wir kennen nur das Zentrum, und man erkennt von hier den typischen Schachbrettgrundriss der Kolonialstädte der Renaissance. Leider hängen die Wolken niedrig und wir haben keine Fernsicht. (aber heute morgen noch schnell 2 Regenjacken gekauft!)

Für den Rückweg nehmen wir die Seilbahn und haben noch einmal einen wunderbaren Blick über die Stadt. Die große Markthalle hat schon geschlossen - zwischen 14.00 und 16.Uhr läuft hier nichts. Also suchen wir uns einen Empanadas-Verkäufer und machen Siesta. Ab 17.Uhr wird das Kulturprogramm fortgesetzt. Die auffällige rot-goldene Iglesia San Francisco ist nur 50m vom Hostel entfernt. Weiche Farben im Inneren kontrastieren die knalligen Außenfarben. Der Innenhof, schön hell, ist leider nicht zugänglich.

Die Markthalle hat definitiv einen frühen Besuch verdient. Die Obst- und Gemüsestände und Fleischtheken sind leer, aber Alpakapullover und bolivianische Hosen und billige CD´s gibt es in großer Auswahl. Ich überlege bei einer kompletten Discographie von Depeche Mode, lasse es dann aber doch. Tom hat im Reiseführer vom Kneipenviertel am Bahnhof gelesen, doch dunkle Wolken lassen uns auf halbem Weg abbrechen. Also sitzen wir im Hostel beim Wein mit Vanessa zusammen.

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Dienstag, 08.02.2011

Zwischen 9.00 und 10.00 Uhr ist freier Eintritt im historischen Museum, also sind wir früh auf den Beinen. Hier sind Stücke aus der Stadt- und Provinzgeschichte zu sehen und viel über den lokalen Helden Güemes zu erfahren. Das Gebäude hat 3 Innenhöfe und von den Balkonen aus kann man die ganze Plaza überblicken. Direkt unter uns war eine Tribüne aufgebaut und es reihten sich Militär, Polizei, Feuerwehr und Gauchos auf. Warum wohl?
Wir kaufen noch Obst für die nächsten Stunden Busfahrt nach Pumamarca ein und holen unseren Rucksack aus dem Hostel.

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Mittwoch, 09.02.2011

Der blöde Bus hat uns gestern nicht bis nach Pumamarca gefahren, sondern an der Hauptstraße rausgeschmissen! Das hieß 4km Fußweg. Mit dem letzten Tageslicht (20 Uhr) kamen wir ins Dorf. Ein argentinisches Paar ist mit uns gelaufen und pausierte erst mal an der Plaza. Wir dagegen suchten sofort eine Unterkunft und fragten in 3 Hostels nach: 1. keinen Platz mehr, Nummer 2 und 3 deutlich überm Limit. Was nun? Fußlahm, mit dicken Rucksack im Dunkeln das Dorf abzuklappern kam für mich nicht in Frage. Wir trafen ein deutschen Paar, das mit dem Camper unterwegs ist, und die empfahlen uns Zimmer auf dem Campingplatz. Nichts wie hin und für 100 Peos wars unser, ohne Frühstück diesmal und mit Klo auf dem Hof.
Morgens noch ein bißchen meckern über die Unterkunft und dann Rucksack in der Touristinfo verstaut und los gehts. Als erstes über den Friedhof gleich hinterm Campingplatz, denn da beginnt der Rundweg um den berühmten Sieben-Farben-Felsen. Die Farben sind tatsächlich beeindruckend, auch ohne Sonne heben sich rote Felsen vor grünen Felsen ab nur auf den Fotos ist das nicht so gut zu sehen.

Zurück im Dorf schlendern wir um den Marktplatz und bestaunen Alpakapullover, Mützen, dicke Filzhüte (tragen die alten Leute hier), schöne gewebte Decken und so weiter. Tom quängelt nach Frühstück und da spricht uns der Remisefahrer (eine Art Taxi, nur meist deutlich preiswerter) an, ob wir zu den Salinas Grandes wollen. Wollen wir! Das Frühstück fällt aus und wir fahren über den Pass auf die Puna-Hochebene. Am höchsten Punkt gibts einen Fotostopp und frierend beneiden wir unsere Faserpelze, die im warmen Pumamarca geblieben sind.
Schon von weitem ist der grell-weiße Streifen der Salinas zu sehen. Der Busfahrer erklärt den Salzabbau in den unterschiedlichen Qualitäten, einige Mitreisende erbarmen sich unser und übersetzen ins englische. Dann heben wir eine Stunde Zeit zum begehen und fotografieren. Am Rand steht eine kleine Kapelle, die komplett aus "Salzziegeln" gebaut ist. Wir wundern uns über die posierenden Argentinier und fühlen uns bemüßigt, auch ein paar Luftsprünge zu machen. Später im Hotel sehen wir die Fotos von Jessica und Sebastian und verstehen die Posen. Auf dem weißen Grund geht die Tiefe verloren und so kann zum Beispiel Jessica auf Sebastians Hand stehen. Wir werden gefragt, ob wir Mate mögen und schon sind wir in die Gruppe integriert. Auf der Rückfahrt reden dann alle ein bißchen englisch mit uns und wir gehen noch gemeinsam ins Restaurant, bevor unsere Wege sich trennen, da wir heute noch nach Tilcara weiterfahren.
(Panoramabild unbedingt zum vergrößern anklicken!)

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