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Montag, 02.11.2009

Zwei Tage Tourirummel reichen uns. Playa Blanca ist nun einmal eine Retortenstadt für den Tourismus und hat außer einem Supermarkt uns nichts zu bieten. Der Ankerplatz ist auch nicht so 100%ig sicher, da dort viele Steine liegen und auch anderer Schrott. Wir mußten uns einmal einen anderen Ankerplatz suchen und hatten bei dem ankerauf Manöver, bei dem uns Bernd geholfen hatte, kiloweise alten Schrott von alten Moorings am Anker hängen.

Seht ihr: zu viel Tourirummel bekommt uns nicht!

Da der Wetterbericht für Ende der Woche auch noch kräftigeren Wind vorhersagt wollen Bernd und wir uns daher weiter nach Fuerteventura verziehen. Wir haben aus mehreren Quellen recht positive Infos von Gran Tarajal gehört, so daß dies unser nächster größere Stopp sein soll an dem man auch schlechteres Wetter abwarten kann. Zuerst ist aber noch ein Zwischenstopp bei Los Lobos geplant - Uns hat es da gefallen.

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Freitag, 06.11.2009

Auf Los Lobos hatten wir wieder einmal zwei schöne Nächte, schönes Schnorcheln und ein überraschendes Wiedertreffen mit Claudia und Ede auf ihrem Katamaran CUL8R (steht immer noch für "see you later")!
Am Mittwoch haben wir daher ein schönes Kaffeetrinken ohne Kaffee aber mit heißer Schokolade, Tee und frisch gebackenem Kuchen bei uns gehabt.

Gestern sind wir dann fast zeitgleich mit dem TRAUMJÄGER aufgebrochen. Interessanterweise waren wir fast gleich schnell. So haben sich während der schönen Fahrt einige Gelegenheiten ergeben für viele gegenseitige Fotos:

Zufälligerweise segelt auch Alex mit der ROSE, er hat in der Woche Lobos neben uns geankert uns uns den Hinweis auf die Felsen am Ankerplatz gegeben, in unserer Nähe in die gleiche Richtung. Im Hafen Gran Tarajal angekommen liegt er direkt neben uns. Ist sowieso fast eine deutsche Kolonie hier. Überall der schwarz-rot-goldene Adenauer an den Schiffen zu sehen. Dafür ist Gran Tarajal ein einheimisches Städtchen ohne durch den Tourismus zu sehr in Mitleidenschaft geraten zu sein.
Die Wettervorhersagen für die nächsten Tage hören sich jedoch nicht so berauschend an, es gibt Unwetter- und Wellenwarnungen. Lassen wir uns überraschen.

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Dienstag, 10.11.2009

Die Wettervorhersage stimmte: wir hatten ordentlichen Wind und in der Bucht neben dem Hafen wurde fröhlich gesurft. Bei unserer Ankunft hatten wir noch gedacht, daß es eigentlich eine schöne Ankerbucht wäre. Bei diesen Wellen waren wir dann doch froh im Hafen zu sein:

Da in Gran Tarajal nicht so viel los ist fahren wir, d.h. Claudia, Ede, Bernd und wir Zwei für einen Tag mit dem Bus nach Puerto de Rosario, der Hauptstadt von Fuerteventura. Im Gegensatz zu Arrecife auf Lanzarote ist auch hier der Hund begraben. Wir verbringen die meiste Zeit in einem Einkaufszentrum, was auf Dauer auch nicht so befriedigend ist und sind froh, wieder in den Bus zurück zu unseren Schiffen zu steigen.

Heute ist das Wetter wieder etwas ruhiger geworden und wir werden aufbrechen, um nach Gran Canaria zu kommen. Wir haben aber einen Zwischenstopp bei Morro Jable eingeplant, damit die Strecke nach Las Palmas nicht zu lang wird.

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Mittwoch, 11.11.2009

Gestern hatten wir, nennen wir es mal, interessantes Segeln. Es lag ja nur eine kurze Strecke von gut 20 Seemeilen vor uns und Susi wollte vor dem Mittag los segeln, damit wir einen Badestopp bei den Dünen, für die Fuerteventura so berühmt ist, einlegen können. Für unser nicht funktionierendes Navtex-Gerät (mit diesem Teil kann man unter Anderem Wettermeldungen empfangen, wenn es denn funktioniert) hatte ich einen Ersatz Antennenstecker gekauft, der aber nicht zum Gerät passte. Also musste ich ihn heute noch umtauschen. Die Abfahrt verzögerte sich dadurch bis nach dem Mittag - zum Verdruss von Susi. Aber da wir immer noch recht guten Wind hatten und auch die Wellen noch ordentlich hoch in die Bucht standen, machte ich mir für den Badestopp eh keine großen Hoffnungen.
Gegen 14Uhr setzen wir fast zeitgleich mit dem TRAUMJÄGER und der CUL8R noch im geschützten Hafenbecken unsere Segel, wegen des Windes mit drei Reffs. Nach gut eineinhalb Stunden kommt der interessante Teil des Segeltages, denn der Wind flaut plötzlich ab und dreht von Nordost auf Nord. Die See wird ungemütlich, es gibt Kreuzseen (so nennt man es, wenn die Wellen aus verschiedenen Richtungen kommen) und wir reffen aus, die Zeichen nicht beachtend. Denn kurze Zeit später wissen wir, woher die Kreuzseen kommen: Über die Dünen wird der Wind nach Süden abgelenkt und zwischen den Bergen, die im Nordosten und Südwesten liegen, stark beschleunigt. Daher haben wir plötzlich einen sehr kräftigen Nordwind, der auch für die Welle aus Nord verantwortlich ist. Da die Welle jetzt genau von der Seite kommt wird es feucht und ungemütlich, sie schlägt nämlich zweimal gegen AORAI - denn jeder Rumpf bekommt was ab.

Das Martyrium dauert nicht lange und wir werfen gegen 18Uhr den Anker auf reinen Sand neben dem TRAUMJÄGER vor dem Strand von Morro Jable.

Die CUL8R ist in den Hafen gegangen, wir hatten dazu keine Lust, wo es hier am Strand sehr ruhig geworden ist. Wir gehen sie aber am Abend noch besuchen und stellen bei unserer Wanderung durch Morro Jable auf dem Weg zum Hafen fest,daß diese Ecke voll in deutscher Hand ist.

Den heutigen Tag haben wir damit verbracht erst einmal eine Stuntshow für die Badegäste am Strand einzulegen. Unser Anlegen mit dem Dingi am Strand misslingt vollständig und Bernd und Susi landen im Wasser, sind pitschepatsche naß, leider auch die Papiere und die Kamera von Bernd. Unser Ausflug wird daher verschoben, bis wieder alles trocken ist. Zwei Stunden später ein neuer Anlauf. Susi traut es uns nicht zu sondern schwimmt lieber zu Strand. Bernd und ich schaffen es diesmal aber bravourös ohne Pannen. Wir laufen durch Morro Jable, gehen im Supermarkt noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und bereiten anschließend ein großes Pfannenpizzaessen bei uns an Bord vor. Morro Jable bleibt uns als guter Sandstrand in Erinnerung, zumindest der Strandabschnitt vor dem wir ankern, daneben sieht es wirklich aus wie der klischeemäßige Tourigrill mit in Rei und Glied aufgestellten Liegestühlen inklusive Sonnenschirmen. Ansonsten besteht der Ort aus zu viele Bettenburgen, um wirklich gemütlich zu wirken.

Die Pizza wird die Stärkung vor der Nacht, den wir wollen in dieser Nacht nach Las Palmas segeln, morgen soll der Wind immer mehr einschlafen. So haben wir aber eine Chance segelnder weise und auf jeden Fall im Hellen in Gran Canaria anzukommen.

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Donnerstag, 12.11.2009

Die Überfahrt nach Gran Canaria war ok. Wir hatten genug Wind leider von der Seite, ebenso die Welle. So wurde es leider wieder etwas feucht und mit unseren parallel stehenden Masten ist der Halbwindkurs nun einmal nicht unser optimale Kurs. Wir kommen gut voran, so ist es nicht, aber bei der gleichen Stärke wären wir noch weitaus schneller, wenn der Wind etwas weiter von hinten kommen würde, dann werden beide Segel wieder optimal angeströmt. Bernd mit seinem Bermudarigg ist zeitgleich mit uns gestartet und macht in dieser Nacht um die sieben Knoten Fahrt, wir dagegen nur fünf. Dafür kommen wir wie geplant am frühen Vormittag in Las Palmas an, während Bernd sich seinen Ankerplatz noch im Dunklen suchen musste.

Kaum haben wir den Anker auf Grund und sind noch dabei AORAI zu klarieren kommt Mike von de GIBSY BLUE vorbei und versorgt uns mit Stadtplänen von Las Palmas, auf denen er schon die wichtigsten Supermärkte eingetragen hat. Das ist doch ein Service!
Kurz darauf ein Anruf von Martina von der TINATI mit der Frage wo wir sind. Damit haben wir eine Verabredung zum Treffen eine Stunde später. Susi muß das Wiedersehen aber verschieben, denn - wir sind immer noch beim Aufräumen - kommt weiterer Besuch. Cloe, eine junge Französin, natürlich aus der Bretagne, wie irgendwie alle französischen Fahrtensegler, die wir treffen, ist unser Rigg bei der Einfahrt in den Hafen aufgefallen (wir hatten die Segel erst kurz vor dem Ankerplatz geborgen) und wollte einmal Hallo sagen. Sie wird zum Tee eingeladen, genau so wie Christoph, der alleine mit einem selbst gebauten Kat unterwegs ist. Auch er interessiert sich für das Dschunkenrigg und unsere Windpilot. Bernd schaut auch noch einmal kurz vorbei und schon ist der Mittag vorüber. Cloe leihen wir unserer Transportbox von Rumo, denn sie und ihr Freund haben eine kranke Katze an Bord und müssen mit ihr zum Tierarzt. Wir drücken die Daumen, daß alles gut geht.
Endlich rudern wir in die Marina und treffen Martina und Gerald wieder, die wir das letzte Mal auf unserer Abschiedsparty in Ziemitz gesehen haben. Da die beiden an der ARC (Atlantic Rally for Cruisers) teilnehmen, bekommen wir zufälligerweise den Sicherheitscheck mit, den alle der über 200 Teilnehmer erfüllen müssen. Wir könnten mit AORAI an der ARC nicht teilnehmen, ohne jede Menge an Geld ausgeben zu müssen für zusätzliche Sicherheitsausrüstung. Ein paar praktische Tipps nehmen wir dennoch mit.
Mit Martina und Gerald verabreden wir und zum Abendessen. Dazwischen finde ich ein paar Stunden Schlaf, Susi bereitet dagegen einen Nachtisch vor. Auf der TINATI gibt es dann leckeren selbstgekochten Pulpo (Oktopus), mariniert in Essig und Öl. Es wird jedoch nur ein kurzer Abend, denn alle sind müde.

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Donnerstag, 26.11.2009

Die Zeit verrinnt und schon sind wieder zwei Wochen um. Eigentlich wollten wir in Las Palmas viel erledigen, sind aber so gut wie nicht dazu gekommen. Ein Höhepunkt war der Besuch meiner Eltern, die kurzfristig für eine knappe Woche nach Gran Canaria geflogen sind. Mit ihnen hatten wir uns ein Auto gemietet und haben uns ein wenig von Gran Canaria angesehen. Am beeindruckendsten ist sicherlich die felsige Ostküste der Insel, während der gesamte Süden vom Tourismus geprägt ist. Die Bettenburgen gibt es nicht nur entlang der schönen Dünen um Maspalomas, sondern fast jede Bucht wurde mit Urlauberkomplexen zugebaut.

Da wir schon einmal im Süden von Gran Canaria waren, wollten wir auch Gesa und Onno besuchen, die mit ihrem Schiff schon in Pasito Blanco liegen. Wir finden auch die BALLERINA ohne Probleme. Nur die beiden sind leider nicht an Bord. Aber die Zufälle des Lebens: Wir fahren noch ein Stück weiter bis Puerto Mogan und wer läuft uns dort am Hafen über den Weg? Gesa und Onno! Seit Arrecife hatten wir sie nicht mehr gesehen und so herzlich fällt denn dann auch das Wiedersehen aus. Da sie in den nächsten Tagen auch noch einmal nach Las Palmas kommen wollen, vereinbaren wir ein Treffen am Strand vor dem Ankerplatz.
Meine Eltern hatten irgendwie das schlechte Wetter aus Deutschland mit im Gepäck. Seit ihrer Ankunft ist es deutlich kühler geworden und es regnet teilweise recht kräftig in Las Palmas. So haben wir am Tag unserer "Beachparty" auch nicht gerade so schönes Wetter, wie wir es uns erhofft hatten - immerhin regnet es nicht. Außer Gesa und Onno sind auch Martina und Gerald mit dabei und wir haben trotz des bedeckten Himmels und der kühlen Temperaturen unseren Spaß. Leider sind Bernd, Claudia und Ede schon weiter nach Tenerifa gesegelt - hoffentlich ergibt sich noch einmal die Gelegenheit sie wieder zu sehen.

Was uns an diesem Tag jedoch überhaupt nicht gefällt ist eine richtige Schweinerei im Hafen von Las Palmas. Morgens stinkt es erst einmal ganz fürchterlich nach Kloake. Durch die starken Regenfälle ist wahrscheinlich die Kläranlage übergelaufen. Schlimmer ist aber der Ölteppich, der sich im Laufe des Tages im gesamten Hafengebiet ausbreitet. Nicht nur der Rumpf von AORAI, sondern auch unser Dingi ist von oben bis unten mit schwarzem Schweröl und Teer verdreckt. Da wir uns mit Buganker und Heckleinen an die Hafenmauer gelegt hatten, sind die Leinen jetzt natürlich auch vollkommen versifft.

Die paar Tage mit meinen Eltern verrinnen wie Sand zwischen den Fingern. Zwei Mal starten wir den erfolglosen Versuch im Mediamarkt eine neue Festplatte für unseren Tablet-PC zu kaufen. Die alte Festplatte war uns ja auf dem Weg von Rabat nach La Graciosa verreckt. Beim ersten mal war der Mediamarkt geschlossen, weil es einen Feiertag gab, den irgendwie keiner kannte. Beim zweiten Versuch hatte der Laden zwar offen, aber nicht die passenden Festplatten auf Lager. Fündig wurden wir letztendlich in einem kleinen Geschäft direkt in der Nähe des Hotels meiner Eltern. Die Festplatte war auch gleich das erste Weihnachtsgeschenk von Brigitte und Dieter für uns. Ein weiteres Weihnachtsgeschenk war ein dicker Schinken, denn der Erste, den wir noch in Olaho/Portugal gekauft hatten, wurde langsam aber sicher alle. Vielen Dank dafür! (auch wenn noch nicht Weihnachten ist).
Und schon ist ihre Zeit auf Gran Canaria wieder um. Wir bringen sie zum Flughafen, wo wir erwarten Gesa und Onno ebenfalls zu verabschieden. Wieder so ein Zufall, denn die Beiden haben den gleichen Flug zurück nach Deutschland wie Brigitte und Dieter. Wir treffen sie leider nicht mehr, irgendwie werden wir uns verpasst haben.

Brigitte und Dieter werden verabschiedet und sie müssen zurück in das kalte Deutschland fliegen, während wir hier bleiben, sind die Kanaren doch momentan der Platz auf der Welt, an dem wir leben. In dieser Situation wir uns wieder einmal bewusst, daß wir nicht nur für ein paar Wochen Urlaub hier sind, sondern daß das Reisen momentan unser Leben und unser zu Hause dort ist, wo wir AORAI vor Anker gelegt haben. Ein schönes Gefühl.

Eines Tages steht jemand auf der Mole und Ruft zu uns herüber, ob bei uns jemand aus Sebnitz kommt. Ja, Susi, warum? Es stellt sich heraus, daß ein Team vom MDR vor Ort ist, um die Teilnahme einer deutschen Segeljacht an der ARC zu dokumentieren. Aufhänger war das 20 jährige Jubiläum des Mauerfalls, welches übrigens an uns vorbei gegangen ist, und die Tatsache, daß die Crew der Segeljacht aus Ostdeutschland stammte. Über Umwege, die über Martina und Gerald führten, hat diese Team nun erfahren, daß bei uns auch jemand aus Ostdeutschland stammt. Sie wollen ein Interview mit uns machen und ein paar Scenen filmen. Ihnen passt es auch sehr gut, daß wir vorhaben während des Starts der ARC mit AORAI ein bisschen um das Teilnehmerfeld zu segeln. Wir wollen ein paar schöne Fotos von der TINATI machen, das MDR-Team von uns.
Am nächsten Tag sind Aufnahmen und das kurze Interview im Kasten. Gesendet werden soll es schon am Sonntag, am Tag des Starts der ARC - ein ehrgeiziger Terminplan.

Am Sonntag läuft natürlich alles anders als geplant. Zuerst besuchen wir ein letztes Mal Martina und Gerald auf ihrer voll beladenen TINATI, um sie zu verabschieden.

Dann zurück an Bord wollen wir uns vorbereiten zum Start. Aber wieder einmal haben wir die Rechnung ohne unsere Motoren gemacht. Bei dem einen Motor läuft der gerade in Arrecife reparierte Anlasser nicht mehr, der andere Motor läuft keine fünf Minuten, geht aus und springt nicht wieder an. Damit wir es nichts mit unserem tollen Plan hautnah den Start der ARC mit zu erleben.
Es bleibt uns nichts anderes übrig, als wie alle Anderen auch den Start von der Hafenmauer aus zu verfolgen. Aus dieser Entfernung können wir die TINATI im Getümmel von mehr als 200 Yachten leider nicht ausmachen sonder können nur Fotos vom großen Startfeld machen:

Am Tag darauf kommen einige uns bekannte Schiffe zum Ankerplatz. Mike mit der GIBSY BLUE als auch Gerry auf der HACITA kommen nach dem Start der ARC nach Las Palmas, Hilde und Uli von der TOFUA sind schon vorher eingetroffen. Besonders freuen wir uns über Audhild und Sigurd von der EXODUS. Zum ersten Mal haben wir sie in Lastres/Nordspanien getroffen, das letzte Mal in Seixal bei Lissabon in Portugal. Wir verbringen einen schönen Abend miteinander an Bord der EXODUS. Hauptthema sind natürlich die jeweiligen Erlebnisse seit dem letzten Treffen. Es gibt immer Leute, über die man sich immer besonders freut, wenn man sie wieder trifft. Dazu gehören auch Claudia uns Friedrich von der EDEN. Noch sind sie in den Kanaren, wollen aber schon in den nächsten Tagen aufbrechen zu den Kap Verden. Unsere weitere Reiseplanung steht nach einigen Überlegungen jetzt auch fest. Wir wollen die Edener im Gambia wiedertreffen, wo sie um die Weihnachtszeit eintreffen wollen. Das sollte auch für uns möglich sein, haben wir doch noch vier Wochen Zeit, um dorthin zu segeln, d.h. wir können uns fast weitere drei Wochen in den Kanaren aufhalten, bevor es in großen Schritten weiter geht.
Mit dem Reiseziel Gambia sieht unser Reiseplan aber vollständig anders aus. Wir wollen uns Zeit lassen für Westafrika, um den schwarzen Kontinent besser kennen zu lernen. Die Kap Verden würden wir im Anschluß besuchen. Dann ist es aber auf jeden Fall zu spät, um noch in die Karibik zu segeln und dort genügend Zeit zu verbringen, bevor die Hurrikansaison beginnt. Also werden wir von den Kap Verden nach Brasilien segeln - dort soll es ja auch sehr schön sein. Im Sommer wollen wir uns dann gemütlich wieder nach Norden arbeiten, damit wir im November in der südlichen Karibik, d.h. Trinidad/Tobago, ankommen. Wir werden also ein Jahr später die Karibik erreichen und ein Jahr länger als ursprünglich geplant unterwegs sein. Eine kritische Betrachtung unserer Reisekasse hat ergeben, daß wir es schaffen sollten. So also der neue Plan.

Am Anfang steht aber erst einmal das Loskommen von der Hafenmauer in Las Palmas. Nach einigen Mühen bekommen wir wenigstens einen Motor wieder zum Laufen. Der Motor mit dem defekten Anlasser starten wir per Hand, nur um ihn kurz darauf wieder auszustellen. Es kommt kein Kühlwasser heraus - nicht gut. Aber mit einem funktionierenden Motor wollen wir uns frohen Mutes wenigstens von der Mauer befreien und wieder vor Anker legen. Der eh gedämpfte Enthusiasmus hält nicht lange an, denn zwei Anker, die wir zur Seite ausgebracht hatten hängen irgendwo fest und lassen sich kein Stück bewegen. Alex von der Rose leiht uns seine Tauchflasche, aber Susi hat schon durch Gerry Jens kennen gelernt. Jens, mit der großen Reinke ANNI unterwegs, ist ein passionierter Speerfischer, der dementsprechend gut tauchen kann, klariert die Anker ohne Pressluft. Wir hatten es geschafft mit beiden Anker ein großes Stahlkonstruckt unter Wasser zu treffen. Ohne Tauchen hätten wir keine Chance gehabt unsere Anker frei zu bekommen. Mit Jens' Hilfe schaffen wir es aber und können uns endlich einen Ankerplatz suchen. Im entscheidenden Augenblick läßt uns der Motor aber wieder im Stich und wir müssen hektisch den Anker werfen, um nicht mit anderen Schiffen zu kollidieren. Das unzuverlässige Aas springt später wieder an und bringt und tatsächlich bis zu einem besseren Ankerplatz.
Wir wollen jetzt auch so schnell wie möglich Las Palmas verlassen. Von der Großstadt haben wir mittlerweile genug. Ständig hört man die Stadtautobahn vom Ufer, von der Großschifffahrt steht meistens ein starker Schwell im Ankerfeld. Wir wollen endlich wieder einmal in sauberem Wasser schwimmen gehen und in Ruhe einige Arbeiten am Schiff erledigen. Irgendwie glauben wir nicht, daß wir es hier in Las Palmas schaffen werden. Wie sagte Uli doch: "Manchmal ist es eine Last, wenn man zu viele Leute kennt." Mittlerweile können wir ihn verstehen. Uli und Hilde sind schon am Dienstag aufgebrochen, wir werden sie wieder treffen in Arguineguin im Süden von Gran Canaria. Dort hoffen wir die ersehnte Ruhe zu finden.

Gestern, am Mittwoch, waren wir an der Reihe wieder die Segel zu hissen. Wäre aber zu schön gewesen, wenn alles reibungslos funktioniert hätte. Unser einzige laufender Motor wollte nun kein Gas mehr annehmen. Ein Hilfegesuch an Jens scheitert (gestern Abend bei uns an Bord klang es so, als ob er viel von Außenbordern verstehen würde), denn er macht sich mit seiner ANNI zusammen mit einem anderen deutschen Katamaran auf "Kaperfahrt". Von der ARC ist wohl schon das erste Schiff, gerade einmal 100 Seemeilen von den Kanaren entfernt, wegen Ruderbruch aufgegeben worden. Die beiden wollen versuchen das nun herrenlose Schiff zu bergen.
Wir dagegen versuchen unter Segel und einen zur Not im Standgas laufenden Motor den Hafen zu verlassen. Der Wind steht günstig und das Manöver klappt gut. Leider ist der Wind nicht stetig sondern eher recht flau und für die knappen 40 Seemeilen brauchen wir 17 Stunden! Ankunft ist also mitten in der Nacht und haben einen Minusrekord gesegelt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade etwas mehr als zwei Knoten. Das muß man uns in diesem Gebiet erst einmal nachmachen, gelten die Kanaren doch als windiges Segelrevier.

Heute Morgen haben wir uns dann zum Ankerplatz vor dem Hafen von Arguineguin verholt, wieder einmal mit Mühe. Der Motor ging kurz vor dem Ankerplatz wieder aus und wollte nicht mehr anspringen. Wir haben dann für eine kurze Zeit den anderen Motor ohne Kühlung verwendet, um wenigstens in flacheres Gebiet zu kommen wo das Ankern einfacher sein würde. Unsere Probleme werden aber von den Ankerliegern bemerkt und Lothar von dem Katamaran CATORION kommt uns mit seinem Dingi zur Hilfe und schleppt uns zu einem guten Platz.
Der Arbeitsplan für die nächsten Tage steht damit auch schon fest: Motorreparatur

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Montag, 30.11.2009

Die Überschrift für das letzte Wochenende ist tatsächlich Motorreparatur. Der erste Motor war noch recht einfach. Nach der gründlichen Reinigung des Vergasers sprang er problemlos an und nahm sogar Gas an. Der zweite Motor machte es uns jedoch schwer. Zuerst wollte ich den Impeller der Kühlwasserpumpe wechseln. Da wir dies ja in Kiel schon einmal gemacht hatten (siehe: hier) wussten wir wie es geht. Nur am Impeller lag es, wie schon in Kiel, nicht! Weitere Fehlersuche ergab, daß die Kühlkanäle im Motorblock verstopft waren - schöne Sch...
Mittlerweile waren Lothar und Uli Stammgäste und sparten nicht mit guten Ratschlägen. Lothar war ständig dafür einfach alles einmal auseinander zu schrauben. Da ich aber keine Ersatzdichtung für den Zylinderkopf dabei habe scheute ich mich davor soweit zu gehen. Letzte Hoffnung war die Kühlkanäle unter Essigessenz zu setzen und zu hoffen, daß sich die Ablagerungen damit lösen lassen.

Und die Rosskur mit der Rosspritze hat funktioniert! Nachdem alles mit Essig durchgespült wurde, es hat fröhlich geschäumt, als sich die Ablagerungen lösten, und die Kanäle allem Anschein nach wieder frei waren, wurde der Motor wieder zusammen gebaut, der Anlasser auseinander genommen, gereinigt und wieder gängig gemacht. Anschließend der große Augenblick: Zündschlüssel drehen, der Motor springt sogar sofort an und Kühlwasser verlässt mit starkem Strahl den Motor! Warum nicht immer so?

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Ach ja, für alle Paragraphenreiter und Schmarotzer, die der Meinung sind sich mit der Unwissenheit oder Gutgläubigkeit anderer Leute, die noch an das Gute im Menschen glauben, bereichern zu müssen (gilt z.B. für die Anwälte, die ihr Geld mit Serienabmahnungen verdienen): Hier geht es zu unserem Impressum und der Datenschutzerklärung.

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